„Nacktheit ist eine sehr starke Ausdrucksform“
Heutzutage gibt es wahnsinnig viele Frauenbilder, die sexualisiert werden. Für mich war es immer schwer mich mit diesen Bildern zu identifizieren. Aus diesem Grund möchte ich meine Sicht auf den weiblichen Körper und darstellen und welche Bedeutung er für mich hat.
Eine starke Ausdrucksform
Nacktheit ist eine sehr starke und authentische Ausdrucksform. Einen Akt zu fotografieren bedeutet die Person zu verstehen und so zu zeigen, wie sie oder er wirklich sind. Ich möchte eine besondere Form der Freiheit zeigen. Die Freiheit nackt zu sein und uns selbst so zu lieben, wie wir sind. Weit weg von Photoshop und all den fiktiven und unrealistischen Körpern.
Der Freiraum, man selbst zu sein
Meine Aktprojekte entstehen mit dem Model, sie bauen sich um den Menschen herum auf. Dabei versuche ich ihnen den Freiraum zu geben, sie selbst zu sein. Manon Sabatier begleitet mich seit Beginn des Projekts und gibt mir Sicherheit, dass sie mir vertraut.


Die Einbindung des Anderen
Portraitfotografie ist Teamarbeit, weil es dabei immer ein Gegenüber gibt. Es macht mir Spaß für mich selbst die Projekte zu planen, aber am Ende brauche ich doch Leute, die im Schaffungsprozess involviert sind. Außerdem vertraue ich ganz auf Menschen wie Clémence Lavinge, die mir assistieren. Sie ist meine Freundin, kennt das Moodboard und welche Art der Lichtgestaltung mir gefällt. Ihre Unterstützung hilft mir mich voll und ganz auf das Shooting und die Interaktion mit den Models zu fokussieren.
Ein starkes Bild schaffen
Mich reizt in erster Linie ein Gesicht oder eine Art der Bewegung. Für dieses Projekt habe ich die Leute angefragt, die genauso an das Projekt glauben wie ich. Ich finde es super, wenn die Menschen sich in ihrem Selbstbewusstsein frei fühlen und mit diesem Gefühl ein starkes Bild schaffen. Frei von dem Bedürfnis attraktiv oder verführerisch wirken zu müssen.
Auf Licht bauen
Ich baue meine Bilder anhand des verfügbaren Lichts auf. Mein Studio hilft mir in dieser Umgebung etwas Ungewöhnliches zu kreieren. Die reflektierenden Oberflächen war der Anfang, danach folgte die blaue Serie. Letztere hätte lediglich ein Test sein sollen, aber ich entschied mich weiterzumachen und Clémence Lavinge half mir das Licht weiterzuentwickeln. Trotzdem tritt die Technik in den Hintergrund, sobald das Model ins Spiel kommt. Ab diesem Zeitpunkt lasse ich mich vom Prozess leiten und sehe, was die Menschen mir von ihnen weitergeben möchten.
Was kommt als nächstes?
Dieses Projekt ist eines meiner intimsten Werke. Ich schaffe gerne Fotoserien, die aufeinander aufbauen. Deshalb würde ich diese Serie gerne weiterführen: mit mehr Spiegeln, bekannten und unbekannten Menschen.







Caroline Sénécal wurde 1994 in der Normandie geboren. Sie lebt und arbeitet in Paris.
”In meiner Nacktheit gehören Zeit und Raum ganz mir selbst”
Was mich am Akt so fasziniert ist, dass der Körper indirekt Emotionen zeigen kann. Was ich fühle, was ich ausdrücken möchte, das vermittelt mein Körper. Als Kommunikationsmedium ist die Sprache des Körpers sanfter als die des Gesichts. Er kann sich ausbreiten, mehr Raum einnehmen und dadurch Nachdenklichkeit in den Menschen auslösen.
Die Kraft des Selbstporträts
Meine Arbeit besteht ausschließlich aus Selbstporträts. Das ist auch der Grund wieso ich gerne alleine arbeite. Meine Kamera, mein Smartphone und eine gute Verbindung zwischen den beiden ist die einzige technische Ausstattung, die ich brauche. Im täglichen Leben verbringen wir viel Zeit damit, mit anderen Menschen zu kommunizieren. Deshalb glaube ich, dass es sehr wichtig und notwendig ist, sich auch einmal Zeit für sich selbst zu nehmen. Selbstporträts zu machen ist für mich ein Weg mit mir selbst zu kommunizieren. Manche Leute denken womöglich, dass ich mich einsam fühle, aber ich glaube, dass man in dieser Einsamkeit auch Genuss finden kann. Im Prozess des Fotografierens merke ich, dass mein Innerstes ruhiger wird und ich dadurch konzentrierter werde.
Ein Ventil für das Gehirn
Wenn ich mich auf meinen Körper konzentriere, dann werfe ich ganz natürlich Hemmungen und Selbstbeschränkungen ab. Das bezieht sich nicht nur auf überflüssige Kleidungsstücke, sondern auch auf den Geist: Trivialitäten und ungeordnete Gedanken, die ich habe. Man könnte sagen, dass durch die Aktfotografie und meine Nacktheit, Raum und Zeit ganz mir selbst gehören. Was ich erzählen möchte erreicht seine reinste Ausdrucksform, also ist es wie ein Ventil für das Gehirn.


Meine Arbeit als Motivation für mein künftiges Ich
Ich möchte meinem Publikum Geschichten von kleinen Welten vermitteln, die in sich ruhig, aber in keinem Falle eindimensional sind. Ich möchte eine Frau zeigen, die nach Außen weich und zierlich, aber innen von Stärke zeugt. Tatsächlich sind Elemente meiner Bildwelten jene, die ich in mir selbst sehen möchte. Manchmal bin ich rastlos, von meiner eigenen Unsicherheit umgarnt – ein Sklave meiner Emotionen. Darum möchte ich die Gefühle und Bilder, die ich für den Betrachter kreiere, Teil meines künftigen Ich werden lassen.
Variierende Annäherungsversuche
Mein Kreativprozess ist nicht immer derselbe. Manchmal habe ich ein einfaches Bild in meinem Kopf. Dann zeichne ich gerne ein paar einfache Linien auf ein leeres Stück Papier. Wenn ich diese Linien betrachte, dann überlasse ich meinem Gehirn die Aufgabe etwas daraus zu generieren. Sei es ein Thema, das sich daraus entwickelt, oder Requisiten und Gesten die es ausdrücken. Andere Male schreibe ich einfach auf was ich fühle und lege das als Thema fest. Dann denke ich darüber nach, wie ich es ausdrücken möchte. Und dann gibt es noch solche Male an denen alles sehr einfach ist und ich einfach ein bestimmtes Objekt verwenden möchte.
Das Streben nach Perfektion
Ich bin Perfektionistin. Ich bin kritisch gegenüber Menschen und Dingen, die mir wichtig sind. Aber ich bin noch kritischer was meine eigene Arbeit betrifft. Wenn ein Finger nicht im richtigen Winkel gebogen ist muss ich so lange weitermachen, bis ich endlich zufrieden bin. Es ist egal, ob es die Idee, das Fotografieren oder die Post-Produktion ist – ich versuche mich so lange an verschiedenen Ansätzen, bis ich schließlich eine Entscheidung treffe und ein neues Werk erschaffe.






”Nicht jeder Körper ist schön”
Das hier vorgestellte Projekt “smilefomedaddy” ist eine Arbeit, die ich in der letzten zehn Jahren in Zusammenarbeit mit meiner Muse und Freundin Patrycja erschaffen habe. Im Laufe der Zeit haben wir uns von Prinzessinnen zu Königinnen des Lebens, im Bewusstsein unserer eigenen Macht und unserer Grenzen, entwickelt. Dies ist eine Geschichte darüber, wie wir aus uns herauswachsen und auf diesem Wege unsere Weiblichkeit entdecken.
Wir sind alle gleich
Die Bedeutung von Nacktheit und das Gefühl dabei faszinieren mich. Ein nackter Körper ist für mich etwas Ehrliches und Verletzliches, das eine Person ohne zusätzliche Verhüllung zeigt. Ich komme aus einem katholischen Land (Polen) und habe immer versucht, meine mir vererbte Prüderie zu bekämpfen. Letztendlich sind wir alle gleich.
Heimat von Geist und Seele
Ich versuche nicht zu beweisen, dass jeder Körper schön ist, sondern sehe ihn als die Heimat von Geist und Seele. Etwas, das uns in die Lage versetzt zu funktionieren und die Möglichkeit bietet, sich durch unsere Sinne mit anderen zu verbinden.
Vor Kurzem habe ich auch angefangen mich selbst zu fotografieren und durchlaufe dabei verschiedene Archetypen meiner selbst.


Ein inspirierendes Gefühl von Vertrautheit
Ich bin eine sehr offene Person und lasse meinen Modellen viel Freiheit. Dabei forciere ich nichts und stelle eine Atmosphäre her, in der sie sich mit mir wohl fühlen. Doch in den meisten Fällen fotografiere ich Menschen, die ich kenne. Ich suche meine Modelle aus, weil sie mich begeistern. Daher muss es ein Gefühl von Vertrautheit zwischen uns geben, um mich inspirieren zu lassen.
Projekte mit Höhen und Tiefen
Ich habe ein paar Projekte, an denen ich gleichzeitig arbeite. Eines davon ist meine Paarbeziehung, die sehr dynamisch ist und welche ich ehrlich mit ihren Höhen und Tiefen zeigen möchte. Ein anderes ist ein Projekt mit meiner Tochter, die dieses Jahr 18 wird. Fotografin und Mutter zu sein bietet eine außergewöhnliche Chance ihren Werdegang vom Mädchen zur Frau zu portraitieren.







Joanna Szproch wurde 1979 in Warschau geboren und lebt seit 2012 in Berlin.
„Für mich existiert jedes Bild nur innerhalb eines größeren Ganzen“
Ich bin großzügig mit der Anzahl meiner Bilder und arbeite immer in Serien. Für mich existiert jedes Bild nur innerhalb eines größeren Ganzen in Form eines Erzählstrangs (wahr oder auch fiktiv).
Was Storytelling ausmacht
Mein Fotografie-Stil besteht aus Geduld, Zuhören und viel Freundlichkeit. Ich treffe meine Modelle immer vor dem Shooting und mag es, eine persönliche Beziehung zu jedem Einzelnen aufzubauen, um mehr über sie zu lernen und meinen persönlichen Eindruck zu vertiefen.
Oft erzähle ich die Geschichten der Models, die ich fotografiere, beziehungsweise das, wofür sie sich entschieden haben mir zu erzählen und wie ich es wahrnehme. Ich versuche dabei so nah wie möglich an der Realität zu bleiben und ihre Einzigartigkeit in den Vordergrund zu stellen.


Aktfotografie als Portrait des Körpers
Mir sind authentische Persönlichkeiten wichtig. Der Körperbau selbst zählt nicht wirklich. Ich finde Schönheit, Inspiration und den Wunsch zu Fotografieren meistens bei Menschen, in deren Nähe ich mich wohl fühle. Ich bevorzuge es, schöne Seelen und ergreifende Persönlichkeiten hervorzuheben.
Aktfotografie ist für mich das Portrait eines Körpers. Es ist eine Suche nach Identität durch Körperhaltung, Ausdruck und spezifische Besonderheiten eines jeden Models. Ich möchte die Schönheit aller Körper hervorheben.
Equipment ist Mittel zum Zweck
Das Equipment, welches bei mir zum Einsatz kommt, ist nur Mittel zum Zweck und steht für mich daher nicht im Mittelpunkt. Weil ich mobil bleiben möchte muss es platzsparend und an alle möglichen Lichtverhältnisse anpassbar sein. Es gibt nichts schlimmeres, als durch technische Probleme in seiner Kreativität blockiert zu werden.
Mehr Diversität
Meine zukünftigen Bilder werden mehr Kleidung beinhalten, weil ich Lingerie auch sehr mag. Außerdem noch mehr unterschiedliche Körperformen.







Maud Levavasseur wurde 1994 in Paris geboren, wo sie bis heute lebt und arbeitet.
„Ich bin so nackt wie die Modelle“
Bilder zu erschaffen (sie nicht nur aufnehmen) ist ein magischer Zerlegungsprozess. Ich möchte die Dinge, die mich am meisten faszinieren, mit anderen teilen. Was mich persönlich wirklich fesselt wird in meinen Bildern widergespiegelt, deshalb sind sie gewissermaßen eine Studie meiner Selbst. In meinen Bildern bin ich so nackt wie die Aktmodelle. Den Rest überlasse ich dem Betrachter.
Falten, Muttermale und Narben
Mich fasziniert der menschliche Körper in seiner reinsten Form, bewusst folge ich dabei keinem Schönheitsstandard. Nacktheit bietet eine unendliche Vielzahl von beeindruckenden und ausdrucksvollen Formen, wie Muskeln, Falten, Adern, Knochen, Geburtsmalen, Dehnungsstreifen und Narben. Diese Hauptelemente leiten meine Vision.


Tiefe, Nähe und Intimität
Ich arbeite hauptsächlich mit einer Festbrennweite von 50mm, um einen gewissen Grad an Tiefe, Nähe und Intimität zu erzeugen. Aber: Die technische Ausstattung kommt an zweiter Stelle. Ein Fotograf muss vor allem Vision und Leidenschaft mitbringen.
In den Flow kommen
Ich habe selten eine genaue Vorstellung davon, was während eines Fotoshootings entsteht. Das hängt davon ab, ob das Modell und ich in einen gemeinsamen Flow kommen und wie wir das vorhandene Licht und andere Elemente (z. B. Wasser) nutzen können. Die Serien entstehen erst später in der Nachbearbeitung, wenn ich einen frischen Blick auf die Bilder bekomme. Erst mit genügend Zeit und Abstand lassen sich Unterschiede oder Ähnlichkeiten erkennen.
Ein Buch voller Traumbilder
Im Juni 2020 veröffentlichte ich mein erstes Fotobuch (H)OMBRES. Der Titel ist ein Zusammenspiel zwischen dem spanischen Wort „Hombres“ (Männer) und dem französischen Wort „Ombres“ (Schatten). Ich habe dieses Hardcover-Buch, das verträumte Bilder von Körpern, die in üppigen Farben ertrinken, mit rohen Nahaufnahmen (insgesamt mehr als 50 Fotos) zusammen mit dem britischen Designer Jake Noakes erstellt. (H) OMBRES enthält auch ein Essay der amerikanischen Fotografin Connie Imboden. Das Buch wurde mit Unterstützung des luxemburgischen Kulturministeriums veröffentlicht. .







Arnoldas Kubilius, 1982 in Vilnius, Litauen geboren. Er lebt und arbeitet in Luxemburg.
„Aktfotografie ist zeitlos“
Die Fotografie gibt mir den Raum zu spielen und mir das Leben vorzustellen, das ich gerne hätte – für mich selbst und für meine Community. Sie gibt mir die Chance die Schönheit in meinem Leben zu sehen. Meine Arbeit feiert die Trans-Existenz und analysiert Identität als Raum des stetigen Wandels. Ein großer Teil meines Schaffens möchte die Identität menschlich machen, die im Laufe der Geschichte immer wieder marginalisiert wurde. Ich erforsche gerne, wie Weiblichkeit und Männlichkeit auch außerhalb des Geschlechtsbinärs in allen Körpern koexistieren können.
Meine Fähigkeiten, mein Selbstvertrauen, meine Stimme
Als ich erst anfing, habe ich viel Akt fotografiert. Ich liebe das zeitlose Element darin. I nahm Bilder von mir selbst auf, aber auch von völlig Fremden. Meine Fähigkeiten, mein Selbstvertrauen und meine Stimme als Fotograf haben sich weiterentwickelt. Ich gehe mit mehr Bedacht an den ganzen Prozess heran.


Zeit ist der Schlüssel
Ich möchte niemandem meinen Blick aufdrängen, deshalb sind heute die meisten meiner Aktbilder Selbstportraits oder Bilder meines besten Freundes Lucky. Ich fotografiere ihn schon seit zehn Jahren. Sich die Zeit zu nehmen jemanden wirklich kennenzulernen, zu verstehen wie sich selbst sehen und wie sie gesehen werden wollen ist ein entscheidendes Element meiner Arbeit.
Intimität und Verletzlichkeit
Ich bevorzuge es alleine mit meiner Kamera zu arbeiten. Das bietet mir genau den Spielraum, den ich brauche, um ein Gefühl von Intimität und Verletzlichkeit zu erzeugen. Dieses Gefühl taucht dann auf, wenn eine emotionale Verbindung zwischen Fotograf und dem Model entsteht. Wenn ich nicht gerade meine Liebsten fotografiere, dann nehme ich Bilder von Menschen in meiner nächsten Umgebung auf. Das sind dann zum Beispiel meine Freunde, die Transgender sind. Es geht nicht nur darum einander anzusehen, sondern mehr darum mitzuerleben was passiert wenn wir uns ansehen.
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Laurence Philomène
Lebt und arbeitet in Montréal, Kanada.
„Ich drücke einfach den Auslöser“
Ich habe meine Kamera fast täglich dabei. Ich fotografiere ständig. Normalerweise entstehen die meisten Bilder, wenn ich mit meinen Freunden abhänge.
Viel Technik ist nicht mein Stil
Manchmal fotografiere ich Fremde, doch bevor es dazu kommt habe ich das Bedürfnis mit ihnen zu sprechen und mich mit ihnen anzufreunden. Selten fotografiere ich professionelle Models. Technisches Equipment ist mir nicht wichtig, ich bin ein Idiot was das angeht, ich drücke einfach den Auslöser. Ich bin zu faul zu viele Techniken zu lernen und anzuwenden, das ist nicht mein Stil.


Vom Alltag fasziniert
Ich nehme nicht nur Aktfotos auf, aber ich denke, dass Nacktheit genauso in den Alltag gehört wie Schlafen, Einkaufen, Essen, oder ähnliches. Da ich von allem was in meinem Alltag stattfindet fasziniert bin, faszinieren mich auch Aktaufnahmen.







Lin Zhipeng
geboren 1979 in Guangdong, China.
Er lebt und arbeitet in Peking.
„Meine Modelle sind meine Freunde“
Ursprüngliche Eleganz verstehen
Ein Fotoprojekt fängt bei mir mit einem inspirierenden Ort an. Danach suche ich mein Model auf Basis von physischen Merkmalen wie Hautfarbe und Körperbau aus, das meiner Meinung nach am besten zu meiner Gesamtvorstellung passt.
Der menschliche Körper fasziniert mich, insbesondere die weibliche Silhouette… die rohe Eleganz der Formen und Kurven ist unbestreitbar. Ich denke, die Maler der Klassik haben das sehr gut eingefangen. Ich hoffe, dass es mir gelingt, diese Rohheit in meinen Bildern wiederzugeben.
Schönheit auf den zweiten Blick
Ich bin an der Entdeckung von Weiblichkeit und der Erforschung des Weges in Richtung Selbsterkenntnis und Selbstakzeptanz interessiert. Beim Betrachten meiner Serien erkennt man, dass meine Modelle in der Regel in einem meditativen, friedlichen oder nach Innen gerichtetem Zustand dargestellt werden.
Mich ziehen Menschen mit einer subtilen, unkonventionellen Schönheit, die entdeckt werden möchte an. Es ist die Art von Schönheit, die man nicht auf den ersten Blick wahrnimmt. Oder die man vergessen könnte, wenn man die Person nur einmal sieht – doch die sich über die Zeit zu entfalten scheint, je mehr man sich mit dem Individuum und seinen körperlichen Eigenschaften befasst.


Ein tiefgründiger Ansatz
Viele meiner Bilder spiegeln die Beziehung meiner Modelle mit sich selbst in einsamen Momenten wider. Die natürliche Kulisse wird genutzt, um diese Verbindung zu verstärken.
Mir ist wirklich wichtig, dass ich mit meinen Modellen befreundet bin. Ich spreche mit ihnen über ihre Leidenschaften und Träume, ihr Familienleben, ihre Werte und ihre Lebensphilosophie.
Fotojournalismus als menschliches Sprachrohr
In meinem nächsten Projekt möchte ich eine ganzheitlichere Perspektive einnehmen und mehr nach Realismus streben. Mein Wunsch ist, mich in Richtung des Fotojournalismus zu bewegen und meine Kunst mehr den gesellschaftlichen Themen zu widmen, um so Minderheiten Gehör zu verschaffen.







Leafy Yeh
geboren 1993 in Canton, China.
Sie lebt und arbeitet in Los Angeles.
„Fasziniert von der geteilten Verletzlichkeit“
Es geht um Vertrauen
Was mich an der Aktfotografie am meisten interessiert, ist die Verletzlichkeit, die mit anderen Menschen geteilt wird. Deshalb arbeite ich hauptsächlich mit Models, die mir vertrauen.
Intimität und Spaß
Um eine gemeinsame Ebene herzustellen, in der alle Teilnehmer verletzlich sein dürfen, muss sich eine gewisse Intimität zwischen mir selbst und den Models einstellen. Ich mag Diversität und deshalb ist es wichtig mit allen Körpertypen und Geschlechtsidentitäten zu arbeiten.
Am liebsten arbeite ich alleine, sodass das Model und ich eine enge Beziehung aufbauen können. Diese basiert auf gegenseitigem Respekt. Ein weiterer Hauptbestandteil meines Schaffungsprozesses ist – einfach Spaß zu haben!


Eine transzendente Erfahrung
Ein Bild aufzunehmen beginnt oft mit einem Experiment: Ich versuche eine transzendente Erfahrung zu erschaffen, die auf dem Gefühl des Eingesperrtseins und der Meditation basiert. Ich nutze Komposition, Farben, Positionierung im Raum und die haptische Qualität der Materialien für mich. Später wird der Körper objektiviert, sodass er gebrochen und verwirrend auf den Betrachter wirkt. Das Bild wird zum Schluss zu einem Symbol, das Teil seiner eigenen visuellen Sprache ist. Bilderserien entstehen natürlich aus diesem Prozess heraus.
Eine ganz spezielle Ästhetik
Mein Equipment spielt in meiner Arbeit eine große Rolle. Es verleiht meiner ganz speziellen Ästhetik ihren Ausdruck. Licht, Kamera und sogar das Druckverfahren wähle ich sorgfältig aus, damit sie meiner Vorstellung entsprechen.







Joanne Leah
geboren 1978 in Landstuhl, Deutschland.
Sie lebt und arbeitet in New York City.
„Ich bin nicht daran interessiert Geschichten zu erzählen“
Ambivalenz und Fotografie
Ich fotografiere Akt, weil ich Körpersprache, das Verhältnis zu Macht und die Themen „Ehrlichkeit und Verletzlichkeit“ sehr interessant finde. Ich bin nicht daran interessiert mit meiner Fotografie eine bestimmte Geschichte zu erzählen. Am liebsten kreiere ich Fotos, die ambivalente oder gemischte Gefühle hervorrufen.
Tänzer und ihre athletischen Körper
Meine Kunst zeigt momentan meist athletische Körper, da ich selbst professioneller Tänzer bin und ich die Menschen in meinem Umfeld porträtiere. In Zukunft möchte ich aber ein größeres Spektrum an Körpern zeigen. Obwohl die meisten Models Menschen aus meinem Umfeld sind, liegt es mir sehr am Herzen eine sensible und respektvolle Atmosphäre zu schaffen, besonders wenn es um Aktfotografie geht. Während des Shootings lege ich Wert darauf, dass eine gute Energie am Set herrscht, und alle Anwesenden über das Konzept informiert sind.


Weltoffene Menschen
Vor einem Shooting suche ich nach dem perfekten Ort für meine meine Vision. Auch wenn Die Idee meist schon weit im Voraus existiert, gibt es trotzdem auch Raum für spontane Experimente. Außerdem bin ich stets offen für Input, beispielsweise von den Models während des Shootings. Ich genieße es am meisten mit kreativen und weltoffenen Menschen zu arbeiten.
Kameras als Pinsel
Ich lege sehr viel Wert auf meine technische Ausrüstung, da die Auswahl einer bestimmten Kamera eine große Auswirkung auf das Endprodukt hat. Kameras sind für mich wie Pinsel, alle erzielen einen anderen Effekt.
Verbindung zweier Kunstformen
Ich bin kein Künstler der festgelegt ist, wenn es um Team oder Einzelarbeiten geht, da es für mich je nach Projekt stets Vor- und Nachteile gibt. Mein nächstes Projekt ist eine Zusammenarbeit mit einem Maler, und ich bin sehr gespannt was die Verbindung dieser zwei Kunstformen ergeben wird.







Jim de Block
Geboren 1985 in Antwerpen, Belgien
Lebt in Göteburg, Schweden