„Aktfotografie ist zeitlos“
Die Fotografie gibt mir den Raum zu spielen und mir das Leben vorzustellen, das ich gerne hätte – für mich selbst und für meine Community. Sie gibt mir die Chance die Schönheit in meinem Leben zu sehen. Meine Arbeit feiert die Trans-Existenz und analysiert Identität als Raum des stetigen Wandels. Ein großer Teil meines Schaffens möchte die Identität menschlich machen, die im Laufe der Geschichte immer wieder marginalisiert wurde. Ich erforsche gerne, wie Weiblichkeit und Männlichkeit auch außerhalb des Geschlechtsbinärs in allen Körpern koexistieren können.
Meine Fähigkeiten, mein Selbstvertrauen, meine Stimme
Als ich erst anfing, habe ich viel Akt fotografiert. Ich liebe das zeitlose Element darin. I nahm Bilder von mir selbst auf, aber auch von völlig Fremden. Meine Fähigkeiten, mein Selbstvertrauen und meine Stimme als Fotograf haben sich weiterentwickelt. Ich gehe mit mehr Bedacht an den ganzen Prozess heran.
Zeit ist der Schlüssel
Ich möchte niemandem meinen Blick aufdrängen, deshalb sind heute die meisten meiner Aktbilder Selbstportraits oder Bilder meines besten Freundes Lucky. Ich fotografiere ihn schon seit zehn Jahren. Sich die Zeit zu nehmen jemanden wirklich kennenzulernen, zu verstehen wie sich selbst sehen und wie sie gesehen werden wollen ist ein entscheidendes Element meiner Arbeit.
Intimität und Verletzlichkeit
Ich bevorzuge es alleine mit meiner Kamera zu arbeiten. Das bietet mir genau den Spielraum, den ich brauche, um ein Gefühl von Intimität und Verletzlichkeit zu erzeugen. Dieses Gefühl taucht dann auf, wenn eine emotionale Verbindung zwischen Fotograf und dem Model entsteht. Wenn ich nicht gerade meine Liebsten fotografiere, dann nehme ich Bilder von Menschen in meiner nächsten Umgebung auf. Das sind dann zum Beispiel meine Freunde, die Transgender sind. Es geht nicht nur darum einander anzusehen, sondern mehr darum mitzuerleben was passiert wenn wir uns ansehen.
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Laurence Philomène
Lebt und arbeitet in Montréal, Kanada.