David Spaeth tauchte unweigerlich in seine eigene Welt der Fotografie nicht nur durch die bedingungslose Liebe zu Death Metal ein, sondern auch aufgrund seiner klaren Sichtweise für die Endgültigkeit eines Momentes sowie seine Anschauung gegenüber dem Tod und Exzess. Während seinem Aufenthalt in London verschärfte er einerseits seinen Instinkt und verfeinerte andererseits sein Vorstellungsvermögen. An Hand von abstrusen Ideen und kurioser Inspiration, schaffte er, seine eigenen Bilder, „vom Rande des Wahnsinns“, auf einem Zelluloidband festzuhalten. Derzeit lebt David in den Stuttgarter Gebirgen. Sein gutes Auge kommt nicht nur in Galerien innerhalb Deutschlands zu Ausdruck, seine Kunst ist ebenso in Ateliers um das Land herum ausgestellt und kann von anderen Augen bewundert werden.

Wann und wie kam dir die Idee zu dem Buch „Where In The World Am I?“

Das Buch ist im Laufe des Jahres 2015 entstanden. Der Grundgedanke ist eigentlich ganz einfach – es ist der Versuch, alle meine Ideen, meine Gedanken, meine Art die Welt zu betrachten und meinen Platz in der Welt zu finden an einem Ort zu vereinen.

Was fasziniert dich an der Fotografie am meisten?

Egal was ich tue und egal, womit ich beginne, ich bin ein Mensch, der ein Ergebnis sehen muss. Ich kann nicht abstrakt oder virtuell arbeiten, ich will ein Ergebnis, das ich berühren kann. Mit der Fotografie kann ich genau das umsetzen, weil ich auch ein recht ungeduldiger Mensch bin. Ich kann also in kurzer Zeit etwas schaffen, das mitunter vielleicht einen monumentalen Charakter haben kann. Ich bin außerdem kein Träumer und brauche den Bezug zur Realität, den das Medium an sich mit in die Arbeit einbringt.

Wer hat dich bei deiner Arbeit unterstützt?

Die Liste ist lang, um ehrlich zu sein. Ich suche mir bei jedem meiner Projekte viele Verbündete und Weggefährten, so macht einfach alles ein bisschen mehr Spaß. Die wichtigsten Beteiligten an „Where in the world am I?“ sind aber auf jeden Fall Dimitri Schmidgall, Sascha Hérisson und Prof. Dr. Thomas Sattig, Professor für Theoretische Philosophie an der Universität Tübingen.

Was sind die größten Herausforderungen beim Büchermachen? 

Der unbedingte Wille!!

Und wie hast du sie gemeistert? 

Mit eben diesem unbedingten Willen!

Hast du eine Lieblingsdoppelseite im Buch? Wenn ja, welche und warum?

Eine wirkliche Lieblingsseite gibt es nicht. Das Buch besteht im Prinzip aus Einzelbildern, da ist es schwierig, in Hierarchien zu denken.

Welches neue Print-Projekt hast du dir als nächstes vorgenommen?

Wenn du mich so fragst: Wo ich gerade wieder über das Büchermachen nachdenke, ist es an der Zeit, ein Neues anzugehen!



www.davidspaeth.com
@dave_late_

Fotografie: Christina Rollny / Text: Nelesuta